Du willst dir dein erstes Tattoo stechen lassen? Informier dich hier was du dabei beachten solltest, damit nichts schief geht bei deinem ersten Tattoo.
Die Tätowierung
Tattoos bekommst du klassisch in Tattoo-Studios. Tätowierer können dabei fast jeden Wunsch erfüllen, ob Schriftzüge, Portraits oder auch andere Motive wie Tierbilder, graphische Anordnungen oder Symbole.
Bei einem Tattoo wird dir eine spezielle hautverträgliche Tinte in die Haut punktiert mit einem Gerät, an dem einige Nadeln mit hoher Geschwindigkeit in die zweite Hautschicht stechen.
Tattoos werden übrigens von Menschen bereits seit mehreren Tausend Jahren getragen. So wurde zum Beispiel die berühmte Gletscher-Mumie Ötzi mit über 5.000 Jahre alten Tätowierungen gefunden.
Vor der Tätowierung
Mit erreichen der Volljährigkeit, also in Deutschland mit 18, darfst du dich tätowieren lassen. Einen Ausweis solltest du vorsorglich mitnehmen, damit der Tätowierer dein Alter auch überprüfen kann. Einige Tattoostudios erlauben auch Tattoos an Minderjährigen, dann aber nur mit Einverständnis und im Beisein der Eltern. Ich persönlich finde ja, dass man mit dem ersten Tattoo ruhig noch die Zeit abwarten kann. Immerhin bist du dann Erwachsen und kannst selbst entscheiden.
Jedes gute Tattoostudio bietet dir eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung. Hier sprecht ihr nicht nur über dein Wunsch-Motiv sondern auch über die geeignete Körperstelle und den Ablauf. Einen Termin kannst du auch direkt vereinbaren, wenn du dich in dem Studio und mit dem Künstler gut aufgehoben fühlst.
Lass dir jedoch vorher noch einen ungefähren Kostenrahmen geben. Die meisten Studios arbeiten auf Stundenbasis, wobei eine grobe Faustregel ist, dass etwa 100 EUR pro Stunde berechnet werden. Der Preis hängt am Ende aber davon ab, wie aufwändig das Tattoo wird.
Der Profi berät dich zusätzlich auch über die möglichen Risiken und Gesundheitsgefahren sowie die richtige Pflege des Tattoos, damit der Körperschmuck auch möglichst lang hält.
Desinfektion und Rasur
Damit die Farbe gut auf der Haut halten kann, muss die Stelle, die tätowiert werden soll, von Haaren befreit werden. Danach wird die Körperstelle großflächig desinfiziert. Auch der Tätowierer muss stets darauf achten, dass er in einer sterilen Umgebung arbeitet. Auch er wird seine Hände desinfizieren und jederzeit Handschuhe tragen. Die Geräte werden regelmäßig sterilisiert und die kleinen Farbtöpfe sind ebenfalls steril.
Der Schmerz
Spannendes Thema. Hier scheiden sich die Geister. Die einen meinen, es tut kaum weh, die anderen empfinden das Gefühl des Nadelstiches als brennendes Kratzen. Dann kommt es noch ganz darauf an, an welcher Körperstelle gestochen wird. letztlich ist es immer die Frage des eigenen Schmerzempfindens, jeder tickt da ganz unterschiedlich. Für das erste Tattoo empfiehlt sich aber eine allseits bekannte, nicht sehr schmerzempflindliche Stelle wie beispielsweise der Oberschenkel.
Nach dem Tätowieren
Die frische Wunde wird erneut desinfiziert und meist mit Vaseline „verschlossen“. Für den Weg nach Hause wird dann noch eine Klarsichtfolie aufgeklebt, damit deine Kleidung nicht beschmutzt wird und auch keine Stofffasern in die frische Wunde gelangen können.
Die Wundheilung
Auch hier kommt es wieder ganz darauf an. Es gibt Menschen, die eine sehr gute Wundheilung und ein starkes Immunsystem haben, was dabei hilft das Tattoo in wenigen Tagen nahezu verheilt zu haben. Andere haben da größere Probleme, stärkeres Bluten und eine langsame Abheilung der Wunde. Wichtig ist dabei immer die richtige Pflege. Damit die Wunde gut verheilen kann und sich die Farbe in die Haut einschließt, sollte man ein frisch gestochenes Tattoo möglichst wenig anfassen. Und wenn man es tun muss, zum Beispiel beim sanften Waschen oder dem Auftragen der Salbe, dann immer nur mit sauberen Händen.
Das gilt es zu vermeiden
Sonneneinstrahlung und ein frisches Tattoo passen nicht zusammen. Wenn es jedoch nicht zu vermeiden ist, solltest du unbedingt eine Creme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor vorab auftragen. Die Farbe auf der Haut kann sonst sehr schnell ausbleichen.
Schwimmen gehen solltest du in den ersten Tagen oder Wochen nach der Tätowierung ebenfalls vermeiden, chlorhaltiges Wasser reizt die Wunde sehr stark und behindert die schnelle Abheilung.
Der Schorf, der sich auf der frischen Wunde bilden kann, darf auf keinen Fall abgekratzt werden, auch das sorgt dafür, dass Farbe sich lösen kann und das Tattoo oder seine Linien verschwimmen können.
Risiken
So schön Tattoos auch sind: Man sollte sich im Vorfeld gut über die möglichen Risiken informieren. Menschen, die an bestimmten chronischen Krankheiten leiden, sollten generell Abstand von Tattoos nehmen.
- Bei Herzproblemen: Gerinnungshemmende Mittel beispielsweise können für eine erhöhte Infektionsgefahr sorgen. Auch wenn die meisten Studios unter sehr guten hygienischen Bedingungen arbeiten, können Krankheiten schneller übertragen werden bei der Einnahme dieser Mittel.
- Unverträglichkeit der Farbpigmente: Bisher gibt es keine gesetzlichen Regelungen und Vorgaben für die Tätowierfarben. Schlimmstenfalls können Giftstoffe mit der Nadel in das Blut transportiert werden. Diese können nicht nur krebserregend sein sondern auch zum Auslöser von Allergien werden. Langzeitstudien gibt es auf diesem Fachgebiet noch keine, so dass Spätfolgen nicht erkennbar sind.
- Narbenbildung: Zu tief gestochene Tattoos vernarben die Haut. Mit den Jahren verändert sich der Körper und damit dann auch die Tattoos. Hautdehnungen können für eine Veränderung des gestochenen Motivs führen.
- Farbansammlung in den Lymphknoten: Das Tattoo wird vom Körper als Fremdkörper wahrgenommen. Und Fremdkörper versucht der Körper abzustoßen. In den ersten Wochen nach deiner Tätowierung wird etwa ein Drittel der Fabre vom Körper verstoßen – und landet in den Lymphen. Welche Schäden das anrichten kann, ist durch die fehlenden Langzeitstudien noch nicht abzusehen.